Open Source Code – Die Kraft des offenen Wissens
Was ist open-source und wie startet man ein kleines Open-Source-Projekt?

In einer Welt, in der Software unser tägliches Leben bestimmt – vom Smartphone über den Laptop bis hin zu modernen Autos – spielt Open Source eine immer wichtigere Rolle. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Open Source bedeutet wörtlich „offene Quelle“ und beschreibt Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist. Jeder darf diesen Code ansehen, verändern, verbessern und weiterverbreiten, solange er sich an bestimmte Lizenzbedingungen hält. Damit unterscheidet sich Open Source deutlich von proprietärer Software wie Microsoft Office oder anderen, deren Code geheim bleibt und nur von der jeweiligen Firma verändert werden darf.
Open-Source – Menschen arbeiten zusammen an einem Projekt
Hinter Open Source steckt mehr als nur eine technische Idee – es ist eine Haltung, ja fast eine Philosophie. Sie beruht auf der Überzeugung, dass Wissen geteilt und gemeinsam verbessert werden sollte. Statt Software hinter verschlossenen Türen zu entwickeln, öffnen Open-Source-Projekte ihren Code für alle Interessierten. So entsteht eine lebendige Gemeinschaft, in der Menschen aus aller Welt zusammenarbeiten, voneinander lernen und die Programme ständig weiterentwickeln.
Vorteile – Open-Source
Die Vorteile dieses offenen Ansatzes sind vielfältig. Einer der größten ist die Transparenz: Jeder kann nachvollziehen, was der Code tut, und prüfen, ob er sicher und vertrauenswürdig ist. Besonders in Zeiten, in denen Datenschutz und IT-Sicherheit eine zentrale Rolle spielen, ist das ein enormer Gewinn. Ebenso wichtig ist die Anpassbarkeit – Open-Source-Software lässt sich frei verändern und an eigene Bedürfnisse anpassen. Wer beispielsweise ein bestimmtes Feature vermisst oder eine Funktion vereinfachen möchte, hat die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Zusammenarbeit: Tausende Entwicklerinnen und Entwickler weltweit arbeiten gemeinsam an Projekten, was zu schnellerer Innovation und höherer Qualität führt. Außerdem sind die meisten Open-Source-Programme kostenlos, was sie für Schulen, Unternehmen oder Privatpersonen besonders attraktiv macht.
Lizenzen
Trotz dieser Freiheit gibt es klare Regeln. Sie werden in sogenannten Open-Source-Lizenzen festgelegt. Diese bestimmen, was man mit dem Code tun darf und was nicht. Einige Lizenzen sind sehr offen und erlauben fast alles, solange der ursprüngliche Urheber genannt wird. Andere schreiben vor, dass veränderte Versionen ebenfalls wieder als Open Source veröffentlicht werden müssen. So wird gewährleistet, dass der Gedanke der Offenheit erhalten bleibt und niemand die Arbeit anderer einfach „privatisiert“. Bekannte Lizenztypen sind zum Beispiel die MIT-Lizenz, die GNU General Public License (GPL) und die Apache-Lizenz.
Open Source ist längst kein Nischenthema mehr, sondern bildet das Fundament vieler Technologien, die wir täglich verwenden. Das Betriebssystem Linux ist ein Paradebeispiel: Es läuft auf unzähligen Servern, Computern und Smartphones weltweit und gilt als Herzstück der modernen IT-Infrastruktur. Die Office-Alternative LibreOffice sind bekannte Open-Source-Projekte, die Millionen Menschen nutzen.
Doch Open Source ist mehr als nur Software. Es steht für eine Form der Zusammenarbeit, die über Grenzen hinausgeht. Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Hintergründen entwickeln gemeinsam Technologien, die allen zugutekommen. Dieses Prinzip des offenen Wissensaustauschs fördert Kreativität, Lernen und Innovation. Es zeigt, wie viel möglich ist, wenn Menschen ihr Wissen teilen, anstatt es zu verstecken.
Am Ende steht Open Source für Offenheit, Gemeinschaft und Fortschritt. Es beweist, dass Zusammenarbeit und Transparenz nicht nur moralische Ideale, sondern auch treibende Kräfte technischer Entwicklung sind. Wer sich für Open Source interessiert, taucht in eine Welt ein, in der Lernen, Teilen und Mitgestalten Hand in Hand gehen – eine Welt, in der Wissen frei und für alle zugänglich ist.
Klingt cool ! Wie kann ich ein Open-Source-Projekt selbst ins Leben rufen?
Ein Open-Source-Projekt zu starten ist heute einfacher denn je. Plattformen wie GitHub machen es möglich, eigene Ideen zu teilen, gemeinsam mit anderen zu entwickeln und etwas zu schaffen, das vielen nützt. Doch wie geht man am besten vor, wenn man ein solches Projekt selbst ins Leben rufen möchte?
Am Anfang steht immer die Idee. Überlege dir, welches Problem du mit deinem Projekt lösen möchtest und wer davon profitieren könnte. Eine klare Vorstellung vom Ziel hilft dir später dabei, das Projekt verständlich zu erklären und Mitwirkende zu gewinnen.
Wie gehe ich cool vor und starte mein eigenes Open-Source-Projekt?
Wenn du eine Idee hast, kannst du auf github.com kostenlos ein neues Repository anlegen. Das Repository ist der Ort, an dem dein Code, deine Dokumentation und alle Dateien des Projekts liegen. Gib deinem Projekt einen aussagekräftigen Namen, setze es auf „Public“ und füge gleich eine README-Datei hinzu – sie ist die Visitenkarte deines Projekts. In der README erklärst du kurz, worum es geht, wie man das Projekt installiert und verwendet, und unter welcher Lizenz es steht. Da sich vielleicht viele für dein Projekt interessieren und technisch nicht so fit sind, ist es ratsam vielleicht zusätzlich ein kleines Youtube-Tutorial dazu zu machen, falls die Installation schon sehr schwierig ist. 5 Minuten- Kurz-Tutorial
Eine Lizenz ist sehr wichtig, denn sie legt fest, was andere mit deinem Code machen dürfen, auch das kannst du in deinem Repository, ( Verzeichnis- Github), festlegen. ( z. B. MIT, oder GPL , oder…)
Damit andere Menschen dein Projekt besser verstehen und vielleicht sogar mithelfen können, lohnt es sich, ein paar klare Regeln aufzustellen. In einer Datei namens „CONTRIBUTING.md“ kannst du erklären, wie man Ideen einbringt, Fehler meldet oder Code-Änderungen vorschlägt. Auf GitHub geschieht das meist über sogenannte Issues (für Vorschläge oder Fehler) und Pull Requests (für Codebeiträge).
Wenn dein Projekt online ist, ist es wichtig, es aktiv zu pflegen. Beantworte Fragen, überprüfe Änderungen und halte die Inhalte aktuell. Das zeigt, dass das Projekt lebt – und motiviert andere, mitzumachen. Teile dein Projekt außerdem in sozialen Netzwerken oder Entwickler-Communities, damit es bekannter wird.
Ein Open-Source-Projekt zu starten bedeutet also nicht nur, Code zu veröffentlichen. Es geht darum, eine Idee zu teilen, Verantwortung zu übernehmen und offen mit anderen zusammenzuarbeiten. Mit einer klaren Struktur, einer guten Beschreibung und etwas Engagement kann aus einer kleinen Idee ein Beitrag zur großen Open-Source-Welt werden. Das Beste aber, du lernst jede Menge dazu…
Klingt cool, Ideen habe ich schon, aber ich habe keine Ahnung wie man Code auf Github hochlädt?
Antwort: Kein Problem: Check das 8 Minuten-Video – Video : Wie lade ich Code hoch?
Hier nochmals eine grobe Schnell-Anleitung

Ein Fehler der oft gemacht wird:
Gehe nicht davon aus, dass jeder so technisch versiert ist wie du selbst. Eine genaue Beschreibung, oder noch besser ein Video-Tutorial, macht das ganze auch für Neu-Einsteiger einfacher.
Wie erstellt man eigentlich ein Youtube-Kanal? Video
Bekannte Open-Source-Beispiele
Python und Django ( häufig in der Web-Entwicklung im Backend genutzt)
Ein hochbeliebtes Web-Framework für Python.
Jitsi Meet
Eine Open-Source-Lösung für Videokonferenzen
LibreOffice
LibreOffice ist eine Office-Software-Suite, ähnlich wie Microsoft Office, nur eben open-source, bestehend aus mehreren Programmen
- Writer → Textverarbeitung (vergleichbar mit Word)
- Calc → Tabellenkalkulation (vergleichbar mit Excel)
- Impress → Präsentationen (vergleichbar mit PowerPoint)
- Draw → Vektorgrafik- und Zeichenprogramm
- Base → Datenbankverwaltung (vergleichbar mit Access)
- Math → Formeleditor für mathematische Gleichungen
Open-Source-Code in ein repository ziehen
Ich bin auf Github neu und kenne mich nicht aus:
Wichtige GitHub-Begriffe (Kurz & Knapp)
- Repository (Repo): Ein Ordner für dein Projekt, inklusive Code, Dateien und Dokumentation.
- Commit: Ein Schnappschuss deiner Änderungen im Code. Jeder Commit hat eine Nachricht, die erklärt, was geändert wurde.
- Branch: Eine parallele Version deines Projekts. Änderungen auf einem Branch beeinflussen nicht direkt den Hauptzweig.
- Main / Master: Der Haupt-Branch, auf dem normalerweise die stabile Version des Projekts liegt.
- Pull Request (PR): Anfrage, Änderungen von einem Branch in einen anderen zu übernehmen. Andere können die Änderungen prüfen und kommentieren.
- Issue: Ein „Ticket“ für Bugs, neue Features oder Fragen. Dient zur Organisation und Diskussion.
- Fork: Eine Kopie eines Repositories, die du selbst bearbeiten kannst, ohne das Original zu verändern.
- Clone: Lokale Kopie eines Repositories auf deinem Computer.
- Merge: Zwei Branches zusammenführen, z. B. nach erfolgreichem Pull Request.
- Tag / Release: Markierung eines bestimmten Punktes in der Projektgeschichte, z. B. Version 1.0.
- README.md: Datei mit Projektbeschreibung, Anleitungen und Infos für Nutzer und Mitwirkende.
- LICENSE: Datei, die festlegt, wie andere dein Projekt nutzen dürfen.
- Contributor: Jemand, der zum Projekt beiträgt.
- Watcher / Star: Star → markiert das Projekt als Favorit; Watch → erhält Benachrichtigungen über Änderungen.
- GitHub Actions: Automatisierungen für Tests, Builds oder Veröffentlichungen.
Check hierzu am besten auch das Youtube-Video oben, oder weitere Anleitungen auf youtube.
Diskussion starten auf github – nur wie? Video
Code hochladen auf Github – nur wie? Video
Denkansätze:
Realistische Erwartungen – Open-Source
- Niemand erwartet perfekten Code
- Fehler sind normal
- Dein Projekt kann trotzdem wertvoll sein
- Open Source ist Lernprozess + Austausch
Ein Open-Source-Projekt lebt nicht nur vom Code, sondern von Dokumentation, Kommunikation und einer tollen Community.
Git – Versionskontrolle – Wozu?

Was ist das genau?
Git ist ein Versionskontrollsystem. Damit kannst du:
- Änderungen in Projekten nachverfolgen
- Zu früheren Versionen zurückkehren
- Mit mehreren Leuten gleichzeitig am gleichen Projekt arbeiten
Es ist besonders nützlich für Softwareentwicklung, Dokumentation oder jede Art von Projekt, bei dem Dateien sich oft ändern.
Wichtige Git-Befehle
Befehl | Beschreibung |
---|---|
git init | Erstellt ein neues Git-Repository in deinem Projektordner |
git clone <URL> | Kopiert ein bestehendes Repository von GitHub oder einem anderen Server auf deinen Rechner |
git status | Zeigt den aktuellen Status des Repositories: welche Dateien geändert, hinzugefügt oder untracked sind |
git add <Datei> | Fügt Änderungen der Datei zur nächsten Commit-Stufe hinzu (git add . für alle Dateien) |
git commit -m "Nachricht" | Speichert die Änderungen lokal mit einer Nachricht |
git log | Zeigt die Historie der Commits |
git branch | Listet die vorhandenen Branches auf |
git branch <Name> | Erstellt einen neuen Branch |
git checkout <Branch> | Wechselt zu einem anderen Branch |
git merge <Branch> | Führt Änderungen eines Branches in den aktuellen Branch zusammen |
git pull | Holt die neuesten Änderungen vom Remote-Repository und integriert sie |
git push | Schiebt lokale Änderungen ins Remote-Repository (z. B. GitHub |
Git kannst du hier downloaden
Wie funktioniert Git?
Video ( von programmieren-starten )
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